
In Auschwitz ermordet
Eine Lesung der Werkstatt Geschichte
Henryk Mandelbaum. Häftling des Sonderkommandos von Auschwitz – 1944/45" ist der Untertitel einer Ausstellung (29.1.-12.3.2006), mit dem das Kasseler Museum für Sepulkralkultur Auschwitz ein Gesicht gibt. Gezeigt wird das Leben eines einzelnen der Menschen, die in die Todesfabrik verschleppt wurden. Dazu gehörten auch zahlreiche Menschen aus unserer Region. Fast immer kehrten sie von der Deportation in den Osten nicht zurück. Im Begleitprogramm der Ausstellung machten Schülerinnen der Werkstatt Geschichte an der Albert-Schweitzer-Schule Kassel auf solche Verbindungen von Auschwitz mit unserer Region aufmerksam machen. Lilli Jahn, die promovierte, aus einer jüdischen Kölner Familie stammende Ärztin, lebte seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts mit ihrem nichtjüdischen Mann und ihren Kindern weitgehend integriert in Immenhausen. Der Einbruch der NS-Herrschaft brachte ihr die fast völlige Isolierung in der nordhessischen Kleinstadt. Zwangsweise nach Kassel übergesiedelt wurde sie verhaftet, in Breitenau eingesperrt, schließlich nach Auschwitz deportiert. Wie sie dort 1944 ums Leben kam, ist bis heute offen. |
|
Von Lilli Jahn und ihren Kindern sind zahlreiche Briefe erhalten. Ihr Enkel Martin Doerry hat vor allem diese zur Grundlage genommen, das Leben seiner Großmutter einfühlsam und differenziert der deutschen Öffentlichkeit vorzustellen, und hat damit eine hohe Aufmerksamkeit und Wertschätzung erreicht.
Elisa Bischoff, Wiebke Harle, Juliane Sachschal und Stefanie Schäfer haben sich in der Werkstatt Geschichte der Albert-Schweitzer-Schule mit Hilfe von Martin Doerrys Buch "Mein verwundetes Herz’. Das Leben der Lilli Jahn 1900-1944" dem Schicksal Lilli Jahns und ihrer Familie anzunähern versucht. Daraus ist eine Lesung entstanden, die den Lebensweg der in Auschwitz Ermordeten vor allem mit Lilli Jahns eigenen Worten und denen ihrer Kinder in Erinnerung rufen möchte. Das Foto zeigt Familie Jahn in Immenhausen.
Zur Lesung !! >>>>>>>>